See-Belüftung im Herbert-Bopp-See

Der heiße Sommer 2006 machte den Einbau einer Belüftungsanlage in unserem Herbert-Bopp-See erforderlich. Zur Realisierung standen folgende Lösungen zur Diskussion:

a)     mittels Pumpen, die das Wasser umwälzen und dabei Sauerstoff ins Wasser einbringen.

b)     durch einen Kompressor Luft direkt ins Wasser einleiten.

Beide Methoden haben Nachteile: Möglichkeit a) wälzt das Wasser sehr stark um, so dass innerhalb kürzester Zeit die Temperaturzonen innerhalb des Gewässers völlig durchmischt sind.

Bei Möglichkeit b) sollte im Idealfall ein ölfreier Kompressor zum Einsatz kommen, der jedoch (je nach erforderlicher Luftmenge) teuer ist. Andernfalls kann durch die Ölpartikel in der Druckluft das Wasser verschmutzt werden.

Obwohl wir uns keinen  ölfreien Kompressor leisten konnten haben uns dennoch für b) entschieden. Die Investition sollte natürlich bezahlbar bleiben. Es gibt für unsere Anforderungen auch professionelle Lösungen, doch das würde unsere finanziellen Möglichkeiten sprengen.

Nach kurzer Planungs- und Testphase stand ein Besuch im Baumarkt an. Es sollte ein Kompressor und ein Schlauch-System angeschafft werden mit dem Druckluft in den See gefördert wird. Für eine einfache Installation haben wir uns für das bekannte GARDENA Stecksystem entschieden. Obwohl es eigentlich für die Wasserverteilung hergestellt wird, haben wir es zur Druckluftverteilung benutzt. Unsere Betriebsdrücke liegen dabei auch bei nur 1 - 1,5 bar. Zur gleichmäßigen Luftverteilung wurde ein „Schlauch-Regner“ von GARDENA vorgesehen. Das ist ein 15m langer Schlauch der viele kleine Öffnungen hat durch die man einen Garten bewässern könnte.

Nach dem Einkauf war unsere Vereinskasse um ca. 620 € erleichtert und wir konnten mit der Installation starten:

Das Herzstück ist unser Kompressor ROWI 400/100 für 379,00 €. 100l Kesselvolumen werden auf knapp 10 bar komprimiert und über einen Druckregler auf 1 – 1,5 bar reduziert ausgegeben.

AdapterVom Druckluftausgang musste ein Übergangsstück zum GARDENA-System hergestellt werden. So einen Adapter kann man natürlich nicht von der Stange kaufen! Dazu haben wir ein auf ca. 20cm langes Stück ½ Zoll-Gartenschlauch einerseits mit einem GARDENA Schlauchstück bestückt, auf der anderen Seite die Druckluft-Stecktülle. Da die Stecktülle nur für 9mm-Schläuche ausgelegt ist wurden einige Lagen Isolierband aufgewickelt um den Durchmesser zu vergrößern. Das ganze wurde dann mit der ½ Zoll-Schlauchschelle fixiert.

 

Nun eine „Reduzierkupplung“ in das Schlauchstück gesteckt und auf das geplante ¾ Zoll-System erweitert. Da wir von der Kompressorstation bis zum See ca. 50m überbrücken mussten, haben wir uns für diesen relativ großen Schlauchdurchmesser entschieden um Druckverluste im Schlauch zu minimieren. Zwei 25m Schläuche ¾ Zoll wurden mittels „Reparator“ verbunden. Am Ende der 50m Strecke wieder ein ¾ Zoll Schlauchstück montiert in das ein „Profi-System-Y-Stück“ gesteckt wurde. Dieses Bauteil hat einen ¾ Zoll Eingang und 2 Ausgänge ½ Zoll. Daran wurde nun der „Sprühschlauch“ gekuppelt. Um die Druckverhältnisse im „Sprühschlauch“ zu verbessern haben wir das Ende dieses Sprühschlauchs wieder zurückgeführt auf den Y-Verteiler. Dort traf nun allerdings Stecker auf Stecker. Es wurde also wieder mit einem 20cm Stück ½ Zoll-Gartenschlauch und 2 GARDENA Schlauchstücken ein Kupplung-Kupplung – Stück geschaffen. Nun wird der Sprühschlauch beidseitig druckluftversorgt. Um die Belüftung zu verbessern kann man nun mehrere Sprühschläuche dazwischen kuppeln. Wir betreiben unser System derzeit mit 60m Sprühschlauch.

Um das System im See zu versenken wurde in 3-5m Abstand „Knochensteine“ an ca. 30cm langen Schnüren an den Sprühschlauch gebunden. Damit schwebt der Belüftungsschlauch 30cm über Grund um mit der Luft keinen Schlamm aufzuwirbeln.

Nach erfolgreicher Installation zeigt sich nun auf der Wasseroberfläche folgendes Sprudelbild:

Seebelüftung